Schlussdokument des XX. EuFRES-Forums
Die Förderung des Dialogs der Kulturen in Europa ist durch die unterschiedlichen historischen, geopolitischen, religiösen, soziokulturellen und bildungspolitischen Erfahrungen der einzelnen Länder erforderlich.
In Anbetracht der Ziele des Religionsunterrichts in der Schule ist der Dialog der Kulturen, wenn er richtig verstanden und umgesetzt wird, ein konkreter Beitrag zur ganzheitlichen Entwicklung des Schülers.
Ein wichtiger Aspekt des Dialogs der Kulturen im schulischen Religionsunterricht ist es, den dialogischen und dynamischen Charakter der Religionen herauszustellen, die die Entwicklung der Schüler unterstützen. Die Bindung an die eigene Kirche/Glaubensgemeinschaft setzt eine interne Kultur des Dialogs voraus.
Ein echter Dialog der Kulturen, an dem die Religionen beteiligt sind, setzt voraus, dass jede Religion ihre Identität bewahrt und gleichzeitig offen für andere Religionen und Glaubensrichtungen bleibt. Das Aufeinander-Zugehen ist eine wichtige Komponente des Dialogs.
Die Erziehung zum Dialog ist eine große Aufgabe für den Religionsunterricht, die auf allen Bildungsebenen in der Schule ihre Umsetzung finden sollte.
Letztlich sollen die Schüler dabei unterstützt werden, die Fähigkeit zum Dialog als Ausdruck von Respekt und Anerkennung des Wertes der anderen Person zu entwickeln.
Alle am Bildungsprozess Beteiligten sind verpflichtet, ihre Kompetenzen in diesem Bereich ständig weiterzuentwickeln und sich aktiv am Dialog zu beteiligen. Die Entwicklung einer Haltung des Dialogs sollte Lehrer, Schüler und deren Eltern einbeziehen.
Die Ausbildung sollte Elemente aus Theorie und Praxis verbinden. Sie soll für eine ganzheitliche Harmonisierung der kognitiven, emotionalen, kommunikativen und spirituellen Ebene sorgen.
Das konfessionelle Modell des Religionsunterrichts scheint ein wirksames Mittel zur Förderung des interkulturellen Dialogs zu sein. Es ist jedoch wichtig, Modelle der Zusammenarbeit zwischen anderen Glaubensrichtungen und Religionen als einen der neuen Wege in die Zukunft zu würdigen.
Die Umbruchserfahrung durch Säkularisierung ist eine Herausforderung auch im Bereich der religiösen Bildung. Die grundlegende Sehnsucht und die Sensibilität für religiöse Fragen soll wahrgenommen und ihren Raum zur Entfaltung bekommen.